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Die Fußballer des TV Königsberg stellen sich neu auf

„Was Besseres kann uns nicht passieren!“

Der TV Königsberg geht mit einem neuen Coach in die kommende Runde in der Kreisliga 2. Genauer gesagt tritt ein Duo aus Spielertrainer und Übungsleiter an der Linie die Nachfolge von Enrico Wetz an, der für sich entschieden hat, sein Amt im Sommer nach dann dreieinhalb Jahren abzugeben und wohl eine Pause einlegen wird.

Danny Schlereth wird ab dem Sommer Spielertrainer beim TV Königsberg. Gemeinsam mit Harry Zenn, der das Team von außen führen soll, bildet der 32-Jährige, aktuell noch Kapitän des Landesligisten dann ein Duo.

Für Michael Markof ein echter Glücksfall. „Was Besseres hätte uns doch gar nicht passieren können“, freut sich der sportliche Leiter des Kreisligisten bei der Vorstellung des künftigen Coaches am Sportgelände des TVK. „Danny Schlereth war unsere erste Idee und ist unsere absolute Wunschlösung.“

Dass sie zum Tragen kommt, liegt auch an Enrico Wetz. Eigentlich hätte Michael Markof gerne mit dem aktuellen Coach weitergearbeitet. „Wir sind mit ihm gut aufgestellt. Er passt zum Verein.“

Zwar gab es nach dem Klassenerhalt im ersten gemeinsamen Jahr den Abstieg aus der Kreisliga. Der wurde aber mit dem souveränen Titelgewinn und Wiederaufstieg im vergangenen Frühjahr direkt wettgemacht. In der aktuellen Runde belegt das Team zur Winterpause mit 23 Punkten und sechs Zählern Vorsprung auf die Schleuderplätze Rang elf.

„Enrico Wetz hat die Jungs echt vorangebracht.“ Der 48-Jährige, seit Jahresbeginn 2022 beim TVK signalisierte aber, dass er nach dreieinhalb Jahren im Sommer aufhören möchte.

„Ich bin jetzt seit fast 15 Jahren ununterbrochen als Trainer im Jugend- oder Erwachsenenbereich tätig. Jetzt ist einfach der Moment gekommen, mich ein wenig zurückzunehmen und mehr Zeit für anderes zu haben“, erklärt Enrico Wetz. Eine Aussage, die Michael Markof verstehen kann. „Enrico Wetz ist zu 150 Prozent Trainer, da braucht man auch einmal eine Pause.“

Wie gut das Verhältnis von Verein und Noch-Coach ist, zeigt sich auch daran, dass Enrico Wetz in die Gespräche mit seinem Nachfolger eingebunden war. Berichten konnte er dabei nur Positives. „Der TV Königsberg ist eine Super-Adresse für jeden Trainer. Du kannst absolut in Ruhe arbeiten und jeder im Verein gibt dir das Gefühl, dass du hier willkommen bist.“

Auch der 48-Jährige hält Danny Schlereth für eine sehr gute, wenn nicht gar eine Ideallösung. „Er kann die Jungs mit seiner Erfahrung auf jeden Fall weiterbringen.“ Blumen, die der Nachfolger gerne zurückgibt. „Enrico Wetz hat die Mannschaft sehr gut entwickelt. Ich will seine Arbeit fortsetzen und weiter erfolgreich Fußball spielen.“

Mit 32 Jahren und seiner Erfahrung wird Danny Schlereth dabei sicher auch auf dem Platz ein wichtiger Faktor sein. Schließlich ist er seit mehr als zehn Jahren in der Landes- und Bayernliga am Ball und gilt als einer der herausragenden Spieler in der Region. Nach dem Aufstieg mit seinem Heimatverein FC Augsfeld bestritt er von 2012 bis zum Winter 2013 seine ersten 50 Spiele (sechs Tore) in der Landesliga für den FCA. Nach dem finanziell bedingten Aus dort, wechselte der Mittelfeldspieler zum FC Sand. Auch dort gelang ihm ein Aufstieg, der von der Landes- in die Bayernliga. Insgesamt stand er bis 2021 für die Korbmacher-Erste in 134 Partien auf dem Platz und erzielte dabei sechs Treffer. Seit der Saison 2021/2022 läuft der 32-Jährige für die DJK Dampfach auf. Auch dort gab es im ersten Jahr einen Aufstieg aus der Bezirks- in die Landesliga. 99 Spiele mit 16 Toren stehen für die Elf aus dem Wonfurter Gemeindeteil bisher in Danny Schlereths anpfiff.info-Datenbank.

Ein paar werden noch folgen, ehe er im Sommer seine neue Aufgabe antritt. „Ich habe ja inzwischen ein gewisses Alter“, schmunzelt er mit Blick auf die Gründe, die ihn dazu bewogen haben, den Schritt vom Spieler zum Spielertrainer zu gehen. Zwar habe er gewiss auch noch das eine oder andere Jahr auf dem Platz im Tank. „Aber meine Spielweise geht halt auch ein wenig auf die Knochen.“

Im Lauf der Jahre hat sich Danny Schlereth vom Außenbahn- zum zentralen Mittelfeldspieler entwickelt, der auch mit Robustheit und Zweikampfstärke besticht. „Ich will den Jungs im Training schon auch noch etwas zeigen können. Jetzt ist einfach der Zeitpunkt, mein Wissen und Können an andere weiterzugeben.“ Dazu kamen die guten Gespräche mit den Verantwortlichen beim TVK.

Dass er den Weg zum Coach irgendwann einschlagen würde, liegt auch an den Genen. Papa Dieter Schlereth – mit dem übrigens Michael Markof noch gemeinsam auf dem Platz stand – war über Jahre einer der renommiertesten Trainer der Region und in Augsfeld und beim FC Sand auch für seinen Junior verantwortlich.

Den haben aber auch andere Übungsleiter geprägt. Die Liste liest sich mit Oliver Kröner, Bernd Eigner, Uwe Ernst oder Matthias Bayer auch illuster. „Klar versucht man von jedem Trainer etwas mitzunehmen. Aber ich muss auch meinen eigenen Weg finden.“

Auf dem wird Harry Zenn für Danny Schlereth ein ganz wichtiger Begleiter sein. „Harry Zenn war eine Bedingung, dass ich es überhaupt mache. Alleine hätte ich mir das Amt gar nicht vorstellen können“, erklärt der 32-Jährige. „Als Spieler hast du auf dem Platz genug mit dir selbst zu tun. Daher ist es wichtig, dass von draußen einer da ist, der das Ganze mit lenkt.“ Harry Zenn sei dafür eine ideale Besetzung. „Wir sind schon seit Jahren befreundet und schwimmen auf einer Wellenlänger, sowohl menschlich als auch sportlich“, sagt Danny Schlereth.

Zudem ist der 35-Jährige kein Trainerneuling und kennt den Verein. Er war vor der Runde vom TSV Prappach zum TV Königsberg gewechselt und hat zuvor in drei Jahren als Coach bei der (SG) TSV Prappach/FSV Oberhohenried – gemeinsam mit Dominik Schirber – schon Erfahrung sammeln können.

„Es ist toll, dass wir so schnell eine Lösung finden konnten“, freut sich auch Johannes Burkard, Vorsitzender des TV Königsberg, über die Verpflichtung von Danny Schlereth und lobt die Verantwortlichen der Fußballabteilung. „Sie haben den Übergang sehr gut hinbekommen.“

Bliebe noch die Frage, was der aktuelle und der künftige Coach sich für ihre letzten Monate in Dampfach und beim TVK wünschen. „Wir haben bisher in fast jedem Spiel gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind“, erklärt Danny Schlereth mit Blick auf die schwierige Lage bei der DJK, die in der Landesliga Tabellenletzter ist. „Wir wollen auf jeden Fall noch einmal voll angreifen und haben ja auch in der vergangenen Runde gezeigt, dass wir den Kopf mit einem tollen Schlussspurt noch aus der Schlinge bekommen können. Warum denn nicht noch einmal so!“

Enrico Wetz will mit seinem TV Königsberg erst einmal eine letzte „sehr gute Vorbereitung“ absolvieren und dann, wenn weitgehend alle an Bord sind, „will ich Spiele gewinnen“. Ab Juli wird der 48-Jährige dann wohl erst einmal zum „Trainer-Rentner“. Seine neue Rolle: Die als Zaungast, bestimmt auch bei seinem Nachfolger. „Ich werde es genießen, einfach mal nur von draußen zuzuschauen!“

Marco Heumann/anpfiff.inf

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